02.06.2015

"Schummel"-Rosette

Einige nadelgebunde Werke werden aus einer Rosette heraus gearbeitet, z.B. die Spitze von Socken oder eine Mütze. Man kann beides auch mit einer zur Runde geschlossenen Luftschlingenkette von der anderen Seite her beginnen. Da sollte jeder für sich entscheiden, was einem besser liegt und gefällt.

Wer die Rosette nicht vom Stricken oder Häkeln her kennt, hat meist ein paar Probleme diese umzusetzen. Schon einige Male habe ich in Foren und Gruppen Fragen dazu gelesen und mit beantwortet. Weil ich selbst mit der Rosette nicht ganz klar kam, habe ich mir irgendwann eine eigene Methode erarbeitet und ich nenne sie "Schummel"-Rosette

Vorab könnt ihr gern nochmal in diese kleine Linkliste schauen. Dort habe ich die geläufigsten Methoden aufgezählt und werde sie erweitern, sollten mir noch weitere in die Hände fallen.


Schummel-Rosette


Ihr solltet zusätzlich zu eurer eigentlichen Nadelbinde-Nadel noch eine zweite, kleinere Nadeln nehmen. Ich habe hier eine sogenannte Smyrna-Nadel, das ist einfach eine stumpfe Sticknadel. Es gibt auch Durchziehnadeln, Teppichnadeln oder Stopfnadeln, die dafür geeignet sind. Nadelbinde-Anfänger werden meist auf solche stumpfen und (im Vergleich zu üblichen Nähnadeln) großen Nadeln hingewiesen, da sie sich für erste Versuche gut eignen.

Holznadel und Smyrna-Nadel

Ich beginne mit einer Luftschlingenkette, die bei mir meist zwischen 10 und 12 Schlingen hat. Dabei benutze ich der Einfachheit halber immer den Oslostich auch wenn der Rest des Werkes in einem anderen Stich sein soll.

kurze Luftschlingen-Kette

Der Anfangsfaden der LS-Kette wird festgezogen und auch am Rest ziehe ich kurz(!), damit das ganze schön glatt und gleichmäßig liegt. Dann tausche ich die Holznadel gegen die kleinere Nadel und stecke diese mit dem Arbeitsfaden von unten nach oben in die erste Schlinge.

Von unten nach oben in die allererste Schlinge

Danach führe ich die Nadel genauso durch die anderen Schlingen.

Durch alle Schlingen außer den letzten beiden

Die letzten beiden Schlingen bleiben frei, durch diese wird die Nadel nicht geführt. Mit der Nadel wird der Arbeitsfaden ein gutes Stück durchgezogen. Hierbei werdet ihr bestimmt schon merken, wie sich die LS-Kette zusammenzieht. Passt jedoch auf, dass sie sich noch nicht komplett zusammenzieht und zupft sie wieder ein bisschen auseinander.

Faden teilweise durchgezogen

Wenn ihr freihand nadelt, legt ihr euch das Stück wieder so hin, wie ihr üblicherweiße arbeitet und macht einfach einen weiteren Stich. Wer die Daumenfesselmethode nutz, setzt sich die letzten beiden Schlingen wieder wie gewohnt auf den Daumen und arbeitet einen weiteren Stich. (Ihr könnt hier wieder auf eure große Nadel umsteigen und müsst nicht wie ich die Kleine weiterhin benutzen.)

normaler Oslostich im Anschluss

Das sieht vielleicht etwas kompliziert aus, ist es aber eigentlich gar nicht. Zur Sicherheit hier nochmal ein Bild, wie es in dem Moment von hinten aussieht.

Oslostich von hinten

Jetzt könnt ihr an dem Faden ziehen, bis sich die LS-Kette zu einem Kreis zusammenzieht. Dabei könnt ihr auch den letzten Stich etwas fester ziehen, wenn ihr wollt.

Fast zum Kreis zusammen gezogen

Danach könnt ihr in die nächsten, vor euch liegenden Schlingen stechen und euer Werk fortsetzen. Meist werden jetzt Zunahmen gearbeitet, markiert euch also noch schnell den Anfang eurer Rosetten-Runden mit einem Faden, Maschenmakierer oder einer Sicherheitsnadel.

Nach ein paar Runden mit Zunahmen

Fertig ist die "Schummel"-Rosette Was ihr jetzt draus macht, ist eurer Kreativität überlassen: Mütze, Socke, Beutel, Kuscheltier und und und...


Ich hoffe, die Anleitung hat ein paar Leuten geholfen. Mit dieser Variante lassen sich übrigends auch mehrfarbige Rosetten machen. Das habe ich in einen gesonderten Eintrag gepackt, den ihr hier findet.

1 Kommentar:

  1. Alvi, vielen Dank für die Anleitung, sie ist leicht zu verstehen und klappt auch sehr gut. Hat mir sehr weitergeholfen. LG Geli

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